Focus Shift 7 Monate
Seit ein paar Jahren ist es hier etwas ruhiger geworden. Die letzten vier Jahre zusammengenommen habe ich 6 Beiträge geschrieben, in den letzten zwei Jahren nur einer. Gründe dafür habe ich natürlich viele, doch keiner war so gravierend, dass ich das ganze Jahr über keine Möglichkeit fand, mich mal ein paar Abende hinzusetzen und einen neuen Beitrag zu schreiben. So richtig bewusst ist es mir erst geworden, als ich vom Ende von maiLab erfahren habe. In ein paar Dingen habe ich mich selbst wieder erkannt und in gewisser Weise leidet diese Website unter ähnlichen Phänomenen.
Ich will hier premium Content liefern. Das wurde im Laufe der Jahre immer mehr zu meinem Anspruch. Vor über 18 Jahren habe ich mit dem Bloggen angefangen. Anfangs nur über alltägliche Dinge, Kuriositäten aus dem Internet oder kleine Tutorials, aber mit der Zeit wuchs auch der Anspruch, qualitativ hochwertige Inhalte zu veröffentlichen. Und das wurde auch dieser Seite zum Verhängnis.
Ideen für neuen Inhalt habe ich viele, eigentlich fast täglich. Aktuell warten 13 unveröffentlichte Artikel darauf, fertig geschrieben zu werden. Woran scheitert es also? Was hält mich ab, diese Texte/Projekte fertig zu machen und zu veröffentlichen? Da ist zum einen der eigene Anspruch: Ich möchte keinen Blödsinn schreiben, also versuche ich mein Möglichstes, die Informationen fachlich fundiert, gut strukturiert und inhaltlich/grammatikalisch korrekt zu formulieren. Das ist mit einigem Aufwand verbunden, bei dem man schnell mal die Motivation verliert.
Doch kommt zum anderen seit einiger Zeit immer mehr der generelle Zweifel in mir, welche Relevanz meine Bemühungen eigentlich haben. Einerseits schreibe ich die meisten Artikel primär für mich selbst, um etwas loszuwerden (auch wenn der letzte nicht-Fachartikel
über 7 Jahre her ist) oder um etwas im Detail zu verstehen. Die meiste Zeit geht hier für die Recherche drauf. Andererseits aber, um Hilfestellung zu liefern und einen Mehrwert zu bieten -- wie auch immer der für den Einzelnen aussieht.
Und es macht mir natürlich auch Spaß, sonst würde ich es nicht tun. Ich mache das hier seit über 18 Jahren freiwillig und stets ohne den Gedanken, Geld damit verdienen zu wollen. Vielleicht sogar als eine Art Gegenpol zum Rest des Internets. Werbung, Produktplatzierungen und Referer-Links hab ich mich stets verweigert.
Mit dem massentauglichen ChatGPT und anderen LLMs komme ich aber um die drängende Frage nicht herum: Welche Relevanz hat das hier? Und für wen eigentlich? Meine mühsam recherchierten Artikel sind der Input für große Datensilos wie ChatGPT, mit Hilfe denen dann das Internet mit generiertem Inhalt geflutet wird. Bin ich also Teil des Problems? Mache ich ungewollt die Arbeit für OpenAI? Diese Tatsache ist es wohl hauptsächlich, welche mich die letzte Zeit davon abgehalten hat, Inhalte auf dieser Seite zu veröffentlichen.
Fakt ist, dass jeder Inhalt, der im Internet auftaucht, dort auch bleibt und von allen verwendet bzw. zweckentfremdet werden kann. Natürlich gibt es das Urheberrecht für eigene und fremde Inhalte für Schutz und Strafe, sowie das Strafgesetzbuch für die Veröffentlichung von verbotenen Inhalten. Doch wenn OpenAI meine Website crawled und mit meinen Inhalten arbeitet, ist nicht so ganz klar, welches Gesetz hier greift. Zumindest in Deutschland ist da § 44b 1-3 UrhG zuständig. Wenn ich also auf meiner Website vermerke, dass ich diesem widerspreche, greift diese Ausnahme nicht mehr. Vorausgesetzt das Verwenden meiner Texte für LLMs fällt überhaupt unter das Urheberrecht. Hier gibt es noch keinen klaren Konsens. Das Schweizer Urheberrecht sieht hier z.B. vor, dass trotz fehlender Zustimmung zum Zweck der Forschung und Wissenschaft alles verwendet werden darf (URG § 24d). Ähnlich schwammiges hat die USA mit ihrem fair use Gesetz. Vermutlich ist OpenAI nicht ohne Grund als Non-Profit Organisation geführt. Und dann ist noch die Frage, wie genau OpenAI und die anderen Firmen es mit der Einhaltung von Gesetzen über Landesgrenzen hinweg nehmen. Praktisch stelle ich mir das sehr komplex vor, alle die in den jeweiligen Ländern geltenden Gesetze zu respektieren. Allein die Prüfung meiner kleinen Website auf einen möglichen Widerspruch zur Verwendung meiner Inhalte ist nicht trivial.
Praktisch gesehen werden also meine Inhalte verwendet, ob ich dem nun einwillige oder nicht, ob dies in Deutschland gesetzlich verboten ist oder nicht. Ich habe hier keinerlei Kontrolle, was mit meinen Texten passiert, sobald ich sie ins Internet stelle.
Doch so war das eigentlich schon immer. Nur jetzt werden sie maschinell verwertet. Und ist das neu? Eigentlich auch nicht. Alle großen Plattformen machen das schon seit Jahrzehnten. Nur war es bisher nicht so offensichtlich. Der Content
der Internet-User ist das Engagement, die Verwertung sind zielgerichtete Werbung.
Bei Social Media habe ich schon vor einigen Jahren den Stecker gezogen und mich bei so gut wie allen großen Plattformen selbst entfernt. Hier habe ich es wieder selbst in der Hand, was mit meinem Content passiert, da ich das meiste selbst hoste. Doch bei ChatGPT und Co. kann ich nicht so wirklich ausweichen.
Was bleibt mir also? Ich sehe hier für mich zwei Möglichkeiten: Entweder ich verstecke mich unter einem Stein und warte ab, bis ich noch älter werde. Ober aber, ich nehme die Veränderung an und passe mich (und meinen Content) entsprechend an, ohne aber meine ethischen und moralischen Werte zu ignorieren (Der Akku Doktor hat hier ein interessantes Interview geführt.)
Gewartet habe ich jetzt lange genug. Gewisse Tatsachen muss ich so hinnehmen, da kann ich nichts daran ändern. Wenn ich Content offen ins Netz stelle, wird er nicht nur konsumiert, sondern auch verwertet, ob ich das nun will oder nicht. Mit einer Paywall würde ich dem entgehen, doch war und ist die Website stets offen und frei für alle. Das ist mir stets ein großes Anliegen und das werde ich auch nicht ändern.
Ja, ich bin es leid, generierte Blogartikel und Bilder zu lesen/sehen. Ich bin es leid, Cookie Consent Banner wegzuklicken. Eigentlich bin ich vom Status Quo des Internets enttäuscht. Doch frei nach dem Motto: Sei die Veränderung, die du dir wünschst
setze ich den Fokus dieser Website auf folgende Grundsätze:
Echter, ehrlicher Inhalt
Ich werde hier keine Kaufempfehlungen aussprechen, Werbe-Kooperationen einflechten oder YFood toll finden. Es wird hier keine Cookies geben, es werden keine IPs geloggt und keine Analysen gefahren. Es gibt hier meinen Content, so zugänglich, akkurat und offen wie möglich. Sonst nichts. Ich bemühe mich um gut recherchierten Inhalt, ohne einen kommerziellen Hintergedanken oder den Engagement-Faktor
zu berücksichtigen. Wenn ich den Bedarf verspüre, mit einer Erklärung helfen zu können, werde ich das tun.
Meine Meinung, Ideen und Gedanken
Die Welt ist so politisch wie nie. Das wird hier auch nicht spurlos vorbeigehen. Und ich bin der Meinung, dass jede Handlung politisch ist, auch wenn man versucht, unpolitisch zu sein oder sich von Entscheidungen oder Diskussionen zu distanzieren. Ich bin kein Prediger, meine Texte spiegeln lediglich meine Meinung und Einstellung wider. Und ich finde, es ist Zeit, Position und Haltung zu zeigen, sonst überlässt man den Konsens denen, die am lautesten brüllen.
Ich schreibe über das, was mich im Moment interessiert. Meine Interessen verschieben sich laufend, und so auch der Inhalt dieses Blogs. Es gibt keine große Ausrichtung auf etwas. Das ist mein privates Blog, hier schreibe nur ich, sonst niemand.
Was ich so mache ... fast 9 Jahre
Seit gut zwei Monaten ist es wieder etwas ruhiger hier geworden. Eine Sommerpause sozusagen. So mag es den Anschein haben -- doch es ist einiges passiert, das schlicht noch nicht den Weg an die Oberfläche geschafft hat. Aus diesem Grund kann ich zur Zeit nur ein paar Teaser liefern, was die nächsten Wochen und Monate (höchstwahrscheinlich) kommen könnte.
n3rdpad
Zusammen mit Kai arbeite ich an einem Tastatur-Kompagnon. Einer Art großen Bruder des Emacs Keypad. Die Platine haben wir bereits fertig und auch schon zwei Prototypen gelötet. Die Firmware ist auch schon weit fortgeschritten. Gerade arbeite ich an einem 3D Model für ein Gehäuse, welches man einfach mit dem 3D-Drucken replizieren kann. Ein Konfigurationstool, welches ich in Go schreibe, ist auch in Arbeit.
Plant-Checker
Mit Markus hatte ich die Idee eines intelligenten Blumentopf-Überwachungs-Tools mit ein paar Extra-Features. Als Grundlage soll ein ESP8266 dienen, welcher mit einem 18650 Akku betrieben wird. Das Ziel ist es, das Gerät einen Monat (oder länger) ohne Akkuaufladung laufen zu lassen. Erreichen wollen wir das mit der Deep Sleep Funktion des ESP8266. Bisher habe ich einen Prototyp gebaut, mit dem ich die Temperatur kontinuierlich in eine InfluxDB logge und mit Grafana visualisiere. Aktuell optimiere ich die Firmware, um noch mehr aus dem Akku rauszuholen. Sobald der Aufbau 1 Monat mit einer Akku-Aufladung läuft, kann das eigentliche Projekt umgesetzt werden.
DIY Electic Skateboard
Ein Arbeitskollege und ich haben schon länger den Wunsch eines elektrischen Longboards. Ein Boosted Board kostet ein Vermögen und fertige Kits sind auch nicht wirklich bezahlbar. Wir beschlossen, eines von Grund auf selbst zu bauen. Hierfür haben wir einige Wochen mit der Recherche und dem Beschaffen passender Komponenten verbracht. Das Projekt ist mittlerweile recht groß geworden, da wir natürlich eine solide Lösung haben wollen, auf die man sich auch verlassen kann. Aktuell sind wir dabei, ein paar kleine Probleme mit der Mechanik und der Stromversorgung zu lösen.
Quadcopter #1.5
Ich habe meinen alten Murkelcopter komplett zerlegt, da die Holzkonstruktion durch die vielen Abstürze leider nicht mehr zu retten war. Eine Aluminium-Konstruktion beherbergt nun die alten Motoren und ESCs. Den alten Flight controller (der aus einem Arduino und einer Wii Remote bestand) habe ich durch einen NAZE32 von Aliexpress ersetzt. Hier bin ich gerade dabei die Firmware zu justieren, so dass der Quadcopter mal länger als 20 Sekunden in der Luft bleibt.
KNX
Anfang des Jahres habe ich die Elektrik unseres Hauses komplett umgebaut. Neuer Verteilerschrank, neue Zuleitung -- und nun auch ein intelligenter Bus (KNX). Meine Werkstatt -- die ich mir auch in den letzten Monaten eingerichtet habe -- wird bereits komplett über den KNX-Bus gesteuert. Hier fehlt es aber noch an ein paar weiteren Sensoren (Türe, Präsenz, Zeit, Wetter, Licht), um die Steuerung noch intelligenter zu machen.
VIM Buch
Ich nutze jetzt Vim
schon über ein Jahrzehnt (mittlerweile Emacs + evil-mode). Der Umgang damit ist mir schon so vertraut, dass ich nicht mehr darüber nachdenke. Die Finger wissen, was zu tun ist. Auch habe ich zu Vim schon Vorträge und Workshops gehalten. Ich werde immer wieder gefragt, ob ich nicht mal ne Einführung in Vim
geben kann. Daran arbeite ich nun schon seit einiger Zeit in Form eines kleinen (e?)-Buches. Umfang und Inhalt ist bisher noch sehr vage. Der Grundgedanke dabei ist, dass jeder Einsteiger sein eigenes Vim grundlegend konfigurieren, bedienen und selbst erweitern kann. Aktuell habe ich einige losgelöste Kapitel, die noch einen anständigen Rahmen brauchen.
Adventskalender 2016
Zusammen mit Florian habe ich vor einigen Jahren immer zur Weihnachtszeit einen Adventskalender gemacht. Beim letzten haben wir uns wohl etwas übernommen. Um was es dabei geht wollen wir noch nicht verraten -- haben uns aber vorgenommen ihn dieses Jahr fertigzustellen.
yenu
Auch schon sehr lange auf meiner ToDo Liste steht dieses Projekt. Dieses muss ich demnächst auch zuende führen, da ich es für private Zwecke brauche.
Here I am again! über 9 Jahre
Es ist sehr lange nichts mehr auf meiner Website passiert, und auch die letzten Jahre haben die Anzahl meiner Blogbeiträge stark nachgelassen. Mein Leben ging rasant weiter, doch hier ist immer weniger passiert. Das möchte ich in Zukunft wieder ändern.
Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, eine neue Version meiner Webseite zu programmieren. Das war vor ca. zwei Jahren. Seitdem schraube ich mal mehr mal weniger an dieser Seite und an allem was daran angebunden ist. Wie auch die letzte Seite (die knapp 9 Jahre lang bestand) ist auch diese Seite 100% handgemacht. Die alte Seite habe ich in PHP programmiert, dennoch konnte ich den Programmcode ohne größere Probleme die letzten 9 Jahre am Laufen halten. Es war aber an der Zeit, PHP und MySQL über Bord zu werfen und durch zeitgemäße Programmiersprachen und Tools zu ersetzen. Ich hatte einfach keine Lust mehr, größere Features in PHP bzw. dem alten System umzusetzen. Die Details zur eingesetzten Technologie werde ich in einem separaten Post erläutern. weiter ...
if true then return true else return false end über 12 Jahre
Eine nicht ganz repräsentative Diskussion mit meinen Arbeitskollegen hat ergeben, dass es anscheinend wohl wirklich schwer ist, jemanden anzutreffen, der Software mit Verstand und Enthusiasmus entwickelt. Dieser Umstand hat mich heute etwas beschäftigt und ich konnte ihn nicht wirklich glauben. Gibt es wirklich tatsächlich und leibhaftig Programmierer, die noch nie etwas von RubyOnRails gehört haben?
No Route to Host vor 14 Jahren
Heute ist es Zeit für dich, Abschied von meinen Daten und mir zu nehmen. Du warst mir ein treuer Begleiter über fast einem Jahrzehnt. Anfangs hab ich dich überall mit hingeschleppt und dich mit fremden Netzen verkuppelt. Damals warst du hipp und neu, alle haben bewundert wie rank und schlank du doch bist. Sie haben sich nach dir umgedreht und gesagt so klein, aber so viel Power und Potential!
. Natürlich hattest du auch Neider, die meinten, dass man mit dir sowieso nichts Ernstes anfangen kann. Sie drohten mir mit üblen Abstürzen nach durchzechten Nächten. Du hast mir gezeigt, dass mehr in dir steckt!
Thailand: Ein Résumé vor 14 Jahren
Die letzten drei Wochen habe ich in Thailand (Asien) mit meiner Freundin und zwei wirklich guten Freunden (Markus und Nicky) verbracht. Das war nicht nur für mich dringend nötig -- einmal richtig aus dem Alltag ausbrechen und verschwinden. Die Wochen (und Monate?) zuvor gab es in meinem Leben nicht viel mehr als die Arbeit; ich befand mich meist im Dauerstress. Das zehrte an meinen Kräften, physisch wie auch psychisch. Da war ein Urlaub ohne jegliches Notebook oder Handy genau das Richtige. weiter ...
Eigentlich schade fast 15 Jahre
Als ich mich vor ungefähr drei Jahren bei Facebook angemeldet hatte, war da noch nichts los. Die einzige deutsche Fan-Site war Germany, the land of brezels and beer
und hatte ca. 150 Mitglieder. Ich hab dem ganzen auch keine große Bedeutung mehr geschenkt, da ein Social-Network ohne Freunde nicht besonders viel Spaß macht. Da war Twitter schon lustiger, vorausgesetzt man wollte immer genau wissen, was gerade so im Netz hyped. Doch im Großen und Ganzen war das für die meisten in Deutschland ziemlich irrelevant.