Emacs Keypad
TL;DR:
Ok, ich gebe zu, als jahrelanger Vim-User wird man in Emacs schnell von den langen Shortcuts erschlagen. Sie wirken auf den ersten Blick unglaublich umständlich und unmöglich zu merken. Dennoch folgen sie einem Schema. Manche Funktionen/Shortcuts verwende ich allerdings so selten, dass ich sie mir trotzdem nicht merken kann und sie auf PostIts vor meinem PC kleben habe. Für die PostIts habe ich mir eine Alternative gebaut.
Aus ein paar China-Komponenten lässt sich einfach ein USB-Keyboard bauen, das per Tastendruck Shortcuts und Zeichenfolgen senden kann. Mein erster Probeaufbau habe ich mit einem Arduino Nano, ein paar Widerständen, zwei Zehnerdioden und der VUSB-Bibliothek gemacht.
Leider hat das alles nicht so funktioniert wie es sollte. Doch mit Kai's scharfem Blick und seinem Oszilloskop hatte er meinen Fehler gleich gefunden. Zu meinem Glück hatte er zuvor schon ein paar Projekte mit der VUSB-Lib gemacht.
Danach versuchte ich mich mit der Keypad-Lib von Arduino. Diese funktionierte allein sehr gut, doch in Verbindung mit der VUSB-Lib hatte ich kein Glück. Viele Stunden habe ich versucht, beide Komponenten zu vereinen, doch ohne Glück. Verschiedenste Timing-Probleme und unvorhersehbares Verhalten ohne ersichtlichen Grund beschäftigten mich. Zeitweise verweigerte sogar ein USB-Port meines Notebooks den Dienst.
Auch hier hat mir Kai weitergeholfen und eine Key-Matrix Lib programmiert (blind und ohne Compiler wohlgemerkt!). Mit dieser Lib funktionierte es super. Vielen Dank nochmal dafür!
Aufgebaut habe ich alles auf billigem Lochraster und Fädeldraht. Den Rest der Komponenten hab ich schwebend verlötet. Einige Lötstellen habe ich bei der Fehlersuche drei oder vier mal wieder aufgemacht. Deshalb sieht alles etwas chaotisch aus. Mini-USB Buchsen gibt es leider nur in SMD-Bauform, deshalb habe ich die Buchse mit Epoxy in eine Aussparung auf der Platine geklebt und dann mit Fädeldraht nach oben geführt.
Als Gehäuse wollte ich einmal was neues ausprobieren. Holz sieht gut aus, doch ist leider lange nicht so stabil wie ein Gehäuse aus PLA oder ABS. Evtl. drucke ich mir dafür noch ein Gehäuse.
Die Tasten selbst haben kleine transparente Kappen, unter die man ein Stück Papier klemmen kann. So kann man die Tasten individuell beschriften und nachträglich anpassen. Kostenpunkt für alles: ca. 7 EUR.