Aaron Fischer Ingenieur, Vater, Heimwerker, Problemlöser

04 April, 2007

Master of the known universe

Text

steve_jobs Hab gestern die letzten Seiten von Steve Jobs` Biografie Steve Jobs und die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens vom Scherz-/Fischer-Verlag gelesen und ich war überrascht. Steve Jobs ist/(war?) ein arrogantes Arschloch, doch irgen wie hat er es geschafft, sich und seine Firmen in drei der wichtigsten Bereichen Film, Musik und Technik auf Spitzenpositionen zu katapultieren.

Ein kleiner Abriss: Steve Jobs fing mit seinem Kumpel Woz an, Blue-Boxen zu basteln (und zu verkaufen), mit denen man die Telefongesellschaften überlisten und umsonst telefonieren konnte. Woz war das Supergenie im Elektronik-Bereich und er war es auch, der den ersten voll funktionstüchtigen PC mit vernünftiger Textausgabe entwickelte. Als die beiden Apple gründeten, brachten sie mehrere Apple-Modelle heraus und Steve hob ab. Niemand (bis auf ein paar Fan-Boys) mochte ihn in der Firma, und alle mieden es mit ihm zu reden, weil er seine Mitarbeiter psychisch fertigmachte. Das ging so weit, bis er dann von seiner eigenen Firma rausgeschmissen wurde. Daraufhin warb er die klügsten Köpfe von Apple ab und gründete eine neue Firma mit dem Namen NeXT. Die lief nicht so recht an und er kaufte die Firma Pixar (nicht wegen der tollen Mini-Clips, sondern wegen der Spezialsoftware und der Hardware, die Pixar entwickelte). Erst später wurde im klar, das es um Filme geht. In den darauffolgenden Jahren wurden Filme wie Toy Story, Findet Nemo, The Incredibles usw. (z.T. mit Disney zusammen) prämiert. Als er dann später wieder bei Apple aufgenommen wurde, kaufte die Firma das Konzept des iPods einer kleinen Firma ab (und ebenso die Tauschplattform iTunes) und ein paar Jahre später lag/liegt ihm die Musikbranche Apple zu Füßen (80% der Musikdownloads stammen von iTunes). Steve Jobs hat es immer wieder geschafft, im richtigen Moment zuzuschlagen, und ich denke, als nächstes ist die flächendeckende Verbreitung von Macs an Arbeitsplätzen an der Reihe.

Ich finde es interessant, was so hinter den Kulissen passiert. Jeder kennt den Namen Steve Jobs, aber die wenigsten haben von den genialen Köpfen hinter dem Boss gehört. Mit seinen umwerfenden Präsentationen wickelt er jeden um den Finger, da glaubt man es kaum, das er als Boss ein Tyrann ist. Das Buch ist in meinen Augen sehr objektiv geschrieben und nimmt auch kein Blatt vor den Mund.

Empfehlen würde ich das Buch nur demjenigen, der nicht nur etwas über Apple und Steve Jobs erfahren will, denn in den letzten 200 Seiten geht es hauptsächlich um die Probleme mit (und bei) Disney, Pixar oder NeXT. Wer lieber Filme schaut, sollte sich mal Pirates of Silicon Valley aus der Videothek ausleihen.

Ich bin durch dieses Buch nicht zum Apple-Fan geworden (was sich meine Tante vielleicht erhofft hatte :), dennoch nutze ich zur Zeit nur noch Macs. Das liegt aber an dem tollen Betriebssystem OSX, das sich anfühlt (und auch so bedienen lässt) wie ein normales Linux, und sich zudem praktisch (im Sinne von effektiv und unkompliziert) bedienen lässt. Unter Linux bin ich vor lauter Schrauberei oft nicht zum Arbeiten gekommen.