Aaron Fischer Ingenieur, Vater, Heimwerker, Problemlöser

20 März, 2008

SciTE Roaster

TL;DR:

Ich bin seit Jahren schon auf der Suche nach dem perfekten Editor. Leider gibt es diesen (noch) nicht, ist zu teuer oder für die falsche Zielplattform entwickelt. Mit SciTE Roaster habe ich das DirectorInterface von Texteditor SciTE genutzt, um mir die fehlende Projektverwaltung zu programmieren.

Kleine Projekte die aus 2-3 Dateien bestehen genügt im Prinzip jeder beliebige Editor, der angenehmes Syntax Highlighting für die verwendete Sprache enthält und einige Tastenkürzel für schnelles Arbeiten anbietet. Für große Projekte die im Team entwickelt werden, sind JEdit oder Eclipse eine gute Wahl.

Aber was ist mit den Projekten, die dazwischenliegen. Projekte die aus einer Hand voll Dateien bestehen, die aber in einem Subversion-Repository liegen und nicht an einem Abend runtergehackt werden. Die großen Editoren und IDEs brauchen dafür viel zu lange zum Starten und haben fast schon zu viele unnötige Features. VIM, Kate oder JEdit sind zwar leichtgewichtig, aber haben (in der Grundkonfiguration) keine Projektverwaltung und für SVN-Commits muss immer auf die Console gewechselt werden.

SciTE Roaster

Mit SciTE Roaster habe ich (mir) eine Art Zwischenlösung programmiert, die eine einfache Projektverwaltung für SciTE bereitstellt. Ein Projekt besteht hier nur aus den geöffneten Dateien und einem Arbeitsverzeichnis. SVN-Befehle können direkt über ein Kontestmenü abgesetzt werden und Code Annotations wie FIXME oder TODO können für das komplette Projekt oder für einzelne Dateien angezeigt werden.

SciTE Roaster integriert sich in eine laufende SciTE-Instanz über das DirectorInterface, steuert also den Editor. Die Kommunikation läuft über Unix Pipes und funktioniert nur unter Linux mit einem aktuellen Snapshot von SciTE. Programmiert wurde das Programm ausschließlich mit Ruby, unter Verwendung von ruby-gnome2. Die GUI wurde in GLADE erstellt und wird als XML-Datei eingeladen und geparst. Die Schnittstelle zu SciTE und die GUI sind komplett abgekapselt und können beliebig ausgetauscht oder für andere Projekte verwendet werden.

Sobald SciTE ein neues Release veröffentlicht, in dem das DirectorInterface enthalten ist, werde ich dieses Programm zum Download anbieten. Wer es dennoch vorher austesten will, kann mir gerne eine E-Mail schreiben.

01.12.2015: Das DirectorInterface wurde leider nie offiziell für Linux veröffentlicht, so dass ich das Interesse an diesem Projekt verloren habe. Wer an dieser Stelle anknüpfen möchte, kann mir gerne eine E-Mail schreiben.