Aaron Fischer Ingenieur, Vater, Heimwerker, Problemlöser

18 November, 2011

Die perfekte Lösung -- wieder einmal.

Text

Ich bin stets bemüht (wie man so schön sagt) eine für mich akzeptable Lösung zu finden. Was das Editieren von Text angeht, bin ich schon mindestens ein Jahrzehnt auf der Suche nach der Lösung. Ich hätte ja gerne ein Vim, programmiert in Lisp, mit nahtloser GUI-Integration, dem Bundle-Konzept und den File-Explorer von Textmate und das ganze dann als Plugin für jede erdenkliche Texteingabe auf allen Computern an denen ich Text eingeben oder bearbeiten muss. Leider gibt es einen solchen Editor nicht und ich vermute mal, das wird in naher Zukunft auch so bleiben.

Inception!!!

Deshalb habe ich in den letzten Jahren so einiges ausprobiert und die ein oder andere Behelfslösung geschaffen. Grund warum ich dem ganzen jetzt einen Blogeintrag widme war ein Thread auf HN, in dem jemand seine .vimrc veröffentlicht hatte.

Als ich mir das Monster ansah, war ich irgendwie beruhigt: Ich bin nicht der einzige, der nach der perfekten Lösung sucht. Nur ging Steve einen anderen Weg: Er bog so lange an Vim herum, bis es halbwegs seinen Ansprüchen genügte. Ich habe seine Konfiguration nicht ausprobiert, ich glaube ich würde mich mit seinen Settings sowieso nicht zurechtfinden. Ich sah es eher als nette Anregung, die ein oder andere Option mal nachzuschlagen. (Wer sich übrigens einmal mit Vim beschäftigen möchte, dem seien meine Vim-Mastery Artikel ans Herz gelegt).

Viele Interessanter waren aber die Kommentare dazu: Dabei ging es hauptsächlich um Ansätze zur Lösung des überall die gleiche Config-Problems. Für mich habe ich es so gelöst, dass ich die wichtigsten Konfigurationsdateien in meiner Dropbox abgelegt habe. Symlinks zeigen dann von ~/ auf die in der Dropbox. Damit bin ich eigentlich immer recht gut zurechtgekommen. In meinem neuen Job habe ich allerdings mit einigen Servern zu tun, so dass ich dort nicht überall einen Dropbox-Client installieren kann bzw. überall meine Konfigurationsdateien herum kopieren will.

Mir schwebte da schon seit längerem eine Vision im Hinterkopf; ein simples Script das für mich den Benutzeraccount so konfiguriert wie ich das brauche. Gebe ich die Kontrolle des Servers an jemanden anders ab, soll natürlich die ursprüngliche Konfiguration wiederhergestellt werden. Einer auf HN hat den ersten Schritt schon so gemacht wie ich mir das gewünscht hatte:

wget -qO - bit.ly/newbox | sh

Simpel, einfach, funktional. Leider ist wie immer meine Situation etwas komplexer: Beispielsweise die Datei ~/.ssh/config ist logischerweise auf der Arbeit eine ganz andere wie bei mir Zuhause. So sollte es auch bleiben. Teile ich mir einen Account mit einer anderen Person, will ich natürlich keine der Dateien in ~/.ssh/ publizieren. Nicht nur Dateien an sich sind ein Problem, auch einzelne Zeilen. Auf der Arbeit brauche ich Dank Cygwin ein paar mehr Einträge in meiner $PATH Variable die in der Datei ~/.zshrc gesetzt ist. Es gibt natürlich einige Systeme wie Puppet, die solche Probleme lösen, doch das ist mir alles viel und zu groß und zu mächtig und zu unhandlich.

An die SysOps da draußen: Wie habt ihr das Problem gelöst, wenn ihr es gelöst habt? Das würde mich mal brennend interessieren.

Ach ja: Diesen Blog-Beitrag habe ich natürlich in Vim geschrieben und am Ende in den Browser kopiert. Das Mein Editor everywhere-Problem habe ich also auch noch nicht im Griff.