Ludum Dare 26
Game DevelopmentLetztes Wochenende (26.-29.4.2013) war wieder [Ludum Dare][32]. Das ist eine Online-Competition, bei der es darum geht ein Spiel in 48 Stunden zu erstellen. Allein und ohne Vorarbeit. Just you and your code. (Es gibt auch eine Jam
-Variante, bei der auch Teams mitmachen können, welche etwas länger geht). Wochen vorher entscheidet die Community durch Voting, an welchem Thema (ein einziges Wort) sich das Spiel orientieren soll.
Dieses Mal haben wieder sehr viele mitgemacht und es gab 2347 Einreichungen. (Das Thema war beim ld26 Minimalism, also wieder mal ein sehr dehnbarer Begriff :) Diese werden nun die nächsten Wochen durchforstet und anschließend bewertet. Ich habe mich auch etwas durch die Einreichungen gewühlt und meine 10 Favoriten herausgefischt. Meine Bedingungen waren simpel: Sofort lauffähig unter Linux oder im Browser. Alles was nicht gleich getan hat oder nur unter Windows lief, habe ich mir nicht angesehen. Vermutlich habe ich dadurch einige tolle Spiele übersehen. Falls ihr eure Favoriten vermisst, schreibt es doch an die Seite oder als Kommentar.
Hier nun meine Top 10.
Platz 10: ::.::::::.
von Richard Wosssal
Ein relativ simples Spiel, das mit an die alten Zeiten von Wolfenstein 3D und andere Labyrinth-Pseudo-2D Spiele erinnerte. Ziel ist es, den Ausgang (rosa Fläche) zu finden. Wird man von Gegnern berührt (farbige Würfel), verliert man Energie und das Bild fängt an unscharf zu werden. Die gelaufene Strecke wird aufgezeichnet und je länger man durch die Gänge irrt, desto eher hat man anhand seiner selbst gezeichneten Karte eine Ahnung davon, wo der Ausgang sein könnte.
Platz 9: Sky Tea
Recht schnelles Spiel, das etwas an Super Mario in den Wolken erinnert. Es spielt sich flüssig und die Animationen sind stimmig. Das Pixel-Artwork hätte noch etwas mehr Abwechslung gebraucht, aber das macht dem Spielspaß nicht wirklich viel weg. Minimalismus war ja Thema :)
Platz 8: Brave Hero
von Alex Stafeev
Ein ziemlich kurzes Spiel (mit Glück hat man es in ~20 Sekunden durch), doch die minimale Grafik ist echt super. Erst durch die Bewegung im Spiel kann man erkennen, was was ist, an welchen Stellen man springen muss und was Gegner sind. Ziel ist es wie bei so manch anderem Spiel, die holde Maid aus den Klauen des Bösen zu befreien.
Platz 7: Potato The Destroyer
von Cory Martin
Ein sehr schöner Platformer, der ebenfalls an Super Mario erinnert. Man spielt eine Kartoffel mit einer Pistole, die sich den Weg durch die Landschaft ballert und alles Gemüse das ihr im Wege steht eliminiert. Sieht alles sehr solide aus und es gibt sogar einen Endboss. Das Spiel selbst ist allerdings extrem schwer wie ich finde.
Platz 6: Tzatzatzauberer
Ein Spiel, das mich direkt an Nethack erinnerte. Man spielt einen Zauberer, der Erfahrung und andere nützliche Eigenschaften durch das Bekämpfen des Bösen (Hamster, Quadrate, Kobolde, Frösche, ...) erlangt. Irgendwo auf der riesigen dynamisch generierten Map soll es auch einen Endboss geben, habe ihn aber leider nicht gefunden.
entry, play, download (jar-file)
Platz 5: Atom That Matters
von Leon Denise, Hannes Delbeke, Aurelia Binetti und Adrien Albertini
Eine Planetensimulation der etwas anderen Art. Man steuert (nur mit der Maus! Ohne Klicken, ohne Tastatur) einen kleinen Haufen Weltraumschrott, der sich um ein paar Planeten tummelt. Ziel ist es, so viel Schrott wie möglich aufzusammeln in dem man drauf zusteuert. Optisch sehr ansprechend und die Steuerung ist auch interessant.
entry, play (unity), download (linux)
Platz 4: hunter hungry
von Jonathan Whiting
Ein sehr nett gemachtes Spiel, bei dem der Vater seinen Kindern Essen bringen muss. Er muss sich immer tiefer in einen Berg schlagen und Hasen jagen. Mit einem Multifunktions-Bogen bewaffnet kann man ganz im WORMS Bungee Style durch die Luft schwingen und weiter in die Höhle vordringen. Optisch nicht 100% mein Geschmack, aber es macht sehr viel Spaß zu spielen!
Platz 3: The Parasite
von Jimi Ahlgren
Ein Pixelspiel, das sich wie ein fertiges Spiel anfühlt. Man spielt ein kleines Quadrat, das sich durch die einzelnen Stages schlagen muss um den Ausgang zu erreichen. Dabei kann man das Level aufessen und sich wie bei Super Meat Boy fortbewegen. Die Levels sind (vermutlich?) generiert, zumindest haben sie einen zufälligen Charakter. Es gibt auch einen Endboss -- eine Kartoffel! Vorsicht, das Spiel macht süchtig :)
Platz 2: Towers of Rage
von den Brüdern Simon und Stefan Bachmann
Dieses Spiel hat mich gleich gefesselt. Allein die detailverliebte Pixelgrafik hat es verdient hier genannt zu werden. Man spielt einen von drei Kämpfern, die sich den Weg durch mehrere Level im MadTV Hochhausstyle erkämpfen müssen. Bei dem Spiel passt einfach alles. Sound, Grafik, Spielspaß, Details. Es sind sogar kleine Combos möglich, einfach ausprobieren.
Platz 1: TOOM
von Mike Kasprzak und Derek Laufman
Ok, das beste zum Schluss: TOOM ist wirklich ein sehr gelungenes Point&Click Adventure, das einfach extrem Spaß macht zu spielen (nicht nur weil 3D-Drucker darin vorkommen :D). Man spielt einen Mann in einer Art Forschungsstation im Wald, der sich gerade eine Fernsehserie anschaut. Durch geschicktes Kombinieren von Gegenständen lassen sich wieder andere Dinge finden oder einen Mechanismus in Gang setzen. Ich hab über eine Stunde mit diesem kleinen Spiel zugebracht und am Ende auch den Sourcecode durchforstet um wirklich nichts auszulassen (kleiner Tipp: Der Ventilator hat eine entscheidende Bedeutung :). Die Atmosphäre ist ähnlich wie bei Swort and Sworcery, doch es kommt richtiges Lucas Arts (R.I.P.) Feeling auf, das ich früher bei diversen SCUMM Spielen hatte. Aber auch der Code selbst ist eine tolle Leistung; Hier wurde keine fertige Engine o.ä. verwendet, es ist (bis auf create.js) alles Hand Crafted.