Aaron Fischer Ingenieur, Vater, Heimwerker, Problemlöser

06 November, 2011

Sammelsurien

Netzkultur

Schon lange nichts mehr hier geschrieben. Eigentlich wollte ich das jetzt öfter machen, doch irgendwie war jedes Mal wieder etwas anderes wichtiger oder ich habe es nicht für würdig empfunden es der Welt kund zu tun. Um diesem Teufelskreis zu entgehen, gibt es heute einen ganz unspektakulären Blogbeitrag ohne große Recherche oder Tiefsinn (wobei, vielleicht doch ein bisschen).

First World Problems

In den letzten Wochen habe ich mich von zwei Web-Diensten verabschiedet, weil sie mir nicht mehr zeitgemäß schienen oder weil sich die negativen Veränderungen gehäuft hatten.

Seit etlichen Jahren schon verwalte ich meine Bookmarks mit verschiedenen Web-Diensten. Angefangen hat es mit Scuttle, einem PHP-Projekt, mit dem Bookmarks verwaltet werden können. Einige Dinge hatten mich daran gestört und als dann Delicious richtig hipp wurde, bin ich mit Sack und Pack umgezogen. Dort blieb ich einige Jahre und es hatten sich so einige Bookmarks angesammelt. (ungefähr 2500). Kurzzeitig hatte ich auch mal Mr. Wong verwendet, doch das war irgendwie nicht mein Ding. Delicious machte in den letzten Monaten und Jahren einige Veränderungen durch und lies dies seine Benutzer deutlich spüren. Die letzte Rettung des Projekts ist nun eine komplette Reimplementierung von Delicious, welche aber noch nicht mal im Ansatz das Beta-Stadium erreicht hat. Deshalb beschloss ich, meine Bookmarks einem zuverlässigeren und besseren Dienst anzuvertrauen und meine Wahl fiel auf pinboard.in.

Als ich dort meine Bookmarks von Delicious importiert hatte, entdeckte ich etwas, das ich die letzten Jahre schon befürchtet hatte: ca. 350 Bookmarks endeten mittlerweile im Nichts. In Delicious hatte ich davon nichts mitbekommen.

Ein ähnliches Drama offenbarte sich bei meinem zweiten größeren Umzug in diesem Jahr. Seit es den Google Reader gibt, hatte ich ihn verwendet. Zu Beginn der RSS-Ära noch mit nervigen Desktop-RSS-Readern herumhantiert, war ich Gott froh über den Google Reader. Endlich mal ein anständiges Tool das überall verfügbar war und sich gut bedienen ließe. Dabei blieb es dann aber auch etliche Jahre -- richtig neue Features gab es eigentlich nicht. Bis vor einer Woche: Der Google Reader wurde an das neue Google CI angepasst und dabei erlitt es dasselbe Schicksal wie Delicious: Es wurde unbenutzbar für mich. Alles verhielt sich langsamer und träger, einige Funktionen verschwanden einfach und das Design war auch nichts für mich.

Florian erlitt ähnliche Qualen und beschloss, den Feedreader zu wechseln. Ich tat es im gleich und wechselte zu Tiny Tiny RSS, einer PHP-Anwendung, die im Prinzip dasselbe wie der Google Reader macht. Die Installation war recht problemlos und meine Feeds von Google Reader konnte ich auch importieren. Doch hier erwartete mich ein ähnliches Schicksal: 41 Feeds waren nicht mehr existent -- die Hälfte davon von Freunden die ich persönlich kenne. Das hatte mich schon ziemlich erstaunt. In Google Reader herrschte stets die heile Welt.

Das stelle ich mir nun zwei Fragen: